Das letzte Glied in der Sicherheitskette: Not-Aus-Schalter gehören zu den wenigen Dingen wie die Feuerwehr, die man hoffentlich nie in Anspruch nehmen muss. Sie sind die rettende Lösung in der kritischen Situation, in der alles andere versagt hat.

Im Idealfall wird der Not-Aus-Schalter nie aktiviert. Daher sollte der Maschinenkonstrukteur zunächst darüber nachdenken, wie er die Maschine sicherer machen kann, und zwar in dieser Reihenfolge:

Überdenken und Umgestalten der sicherheitskritischen Teile der Maschine. Hinzufügen mechanischer Lösungen und Schutzvorrichtungen, um den Zugang zur Gefahren zu unterbinden. Wenn all diese Maßnahmen nicht ausreichen, welche elektrischen/elektronischen Möglichkeiten gibt es dann?

Letzter Punkt, der nach Möglichkeit vermieden werden sollte: Welche PSA ist erforderlich, um die Maschine sicher zu betreiben? Der Not-Aus-Schalter kommt erst nach all diesen Punkten.

Mit der technologischen Entwicklung hin zu immer mehr Elektrofahrzeugen wird der Einsatz von Not-Aus-Schaltern weiter zunehmen. Die Anforderungen von Not-Aus-Schalter hängen stark von der jeweiligen Anwendung und der Umgebung ab, in der die Maschine eingesetzt wird. 

Not-Aus-Schalter mit ihrer leicht erkennbaren Pilzform und ihrem roten Betätigungselement sind heute ein selbstverständlichen Anblick. Sie sind allgegenwärtig – nicht nur bei industriellen Anwendungen wie Fernsteuerungen und Belly Boxen,

AGV und Elektrohubwagen, Werkzeugmaschinen und Fertigungsstraßen, sondern auch im Alltag, zum Beispiel an der Rolltreppe im Einkaufszentrum oder der automatischen Tür beim Zahnarzt.

ANFORDERUNGEN AN DIE ZUVERLÄSSIGKEIT

Not-Aus-Schalter mussten schon immer zuverlässig sein – das letzte Glied muss funktionieren und darf nicht mit anderen Funktionen verwechselt werden. Wenn es ausfällt, darf dies die Sicherheit der Arbeiter in der Maschinenumgebung nicht gefährden. Aus diesem Grund werden die Standards weiterentwickelt und neue Lösungen wie ausfallsichere Optionen oder selbstüberwachte Kontakte für die kritischsten Anwendungen werden angeboten.

MENGE UND STANDORT

Automatisierte Fertigungsstraßen werden immer länger und komplexer, und die Maschinen werden für einen effizienteren Betrieb ferngesteuert. Die schwierigen Fragen lauten daher: Wo muss der Not-Aus-Schalter angebracht werden, wie viele Schalter sollten vorhanden sein, wie kommunizieren sie miteinander und mit welchem Teil der Straße ist der Not-Aus-Schalter verbunden?

Im Notfall ist es umso besser, je schneller der Not-Aus-Schalter betätigt wird. Der Not-Aus-Schalter muss sich also in der Nähe des Arbeiters befinden, darf aber nicht versehentlich betätigt werden. Außerdem sollte so angebracht sein, dass er, wenn möglich, nicht die gesamte Anlage stört.

Auch ferngesteuerte Anwendungen können knifflig sein: Funktioniert der Not-Aus-Schalter oder nicht? Und welchen Teil der Maschine soll er anhalten?

Die allgemeine Regel lautet: Den, wo der Bediener arbeitet. Diese Stellen sind also zu identifizieren mit einem Schalter zu versehen, auch die Fernsteuerung. Wie sie miteinander kommunizieren, hängt stark von der Konstruktion und dem Zweck der Maschine ab.

GRÖSSE

Da die Geräte immer kleiner werden und Not-Aus-Schalter an Fernbedienungen erforderlich sind, wird die Größe des Schalters immer wichtiger – sowohl im Bereich unterhalb als auch oberhalb des Bedienfelds.

Da sich der Not-Aus-Schalter in der Nähe des Arbeiters befinden sollte, aber nicht stören darf, damit er nicht versehentlich aktiviert wird, entscheiden sich die Maschinenkonstrukteure für kleinere Schalter. Der Schalter sollte für den Arbeiter leicht erreichbar sein und da angebracht werden, wo bereits viele andere Bedienelemente vorhanden sind.

Hier einige Ausführungen von Not-Aus-Schaltern, die diesen Trends (kompakte Größe und hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit) entsprechen.